Leitbild der Löwenzähne
„Habe ich schon gesagt, dass wir jeden Morgen eine halbe Stunde lang einen kleinen schmutzig-grünen Fleck Rasen umkreisen? In der Mitte der Manege von diesem seltsamen Zirkus war eine blasse Versammlung von Grashalmen, blass und der einzelne Halm ohne Gesicht. (…) Auf der Suche nach Lebendigem, Buntem, lief mein Auge ohne große Hoffnung eigentlich und zufällig über die paar Hälmchen hin, die sich, als sie sich angesehen fühlten, unwillkürlich zusammennahmen und mir zunickten – und da entdeckte ich unter ihnen einen unscheinbaren gelben Punkt, eine Miniaturgeisha auf einer großen Wiese. Ich war so erschrocken über meine Entdeckung, dass ich glaubte, alle müssten es gesehen haben, dass meine Augen wie festgebackt auf das gelbe Etwas starrten. (…) Aber so wie du einem, mit dem du sprichst, immer auf den Fleck, den er an der Nase hat, stieren musst und ihn ganz unruhig machst – so sehnten meine Augen sich nach dem gelben Punkt. Als ich jetzt dichter an ihm vorbeikam, tat ich so unbefangen wie möglich. Ich erkannte eine Blume, eine gelbe Blume. Es war ein Löwenzahn.“
Aus: Wolfgang Borchert, Die Hundeblume, 1947
Das Leitbild für Löwenzahn wurde von allen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, Vertreterinnen und Vertretern der Pflegeeltern und Mitgliedern des Vorstandes des Vereins in gemeinsamen Diskussionen erarbeitet. Die in ihm festgelegten Grundsätze bilden die Richtschnur für die Arbeit des Vereins. Alle im Verein tätigen Personen sehen das Leitbild als verbindlich an und tragen für die Einhaltung und Umsetzung seiner Prinzipien die Verantwortung. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter repräsentiert Löwenzahn und vertritt das Leitbild in der täglichen Arbeit und in der Öffentlichkeit.